John-Deere-Lanz 300
24.08.2013 Kauf der Traktoren #

Besichtigung des ersten Traktors in der Eifel bei Manderscheid am 26.03.2009. Bei starkem Regen und bei Kälte wurde festgestellt, dass der Traktor technisch einigermaßen in Ordnung war, aber es war deutlich zu erkennen, dass sehr viel Arbeit erforderlich sein würde, um ihn optisch zurecht zu machen. Ich schätzte, dass dies auch Kosten in Höhe von mindestens 4000 Euro mit sich bringen würde. Damals dachte ich, dass ich keinen 300er mehr bekomme, wenn ich diesen jetzt nicht kaufe. In einer abenteuerlichen Fahrt über 160 Km wurde der Traktor mit einem Auto-Anhänger nach Grävenwiesbach gebracht.
Ankunft des zweiten Traktors in Grävenwiesbach am 16.08.2009. Nachdem ich im Internet weiter gesucht hatte, fand ich diesen sehr gut erhaltenen John-Deere-LANZ 300 nur etwa 30 km von mir entfernt. Somit habe ich mich entschlossen, diesen auch zu kaufen. Er hatte ursprünglich genauso wie der erste Traktor ein Verdeck, die ich aber beide gleich entfernt habe, weil sie unansehnlich waren und auch nicht benötigt werden. Die Idee, den Traktor vollkommen identisch mit dem Gerät, das ich in meiner Kindheit kennen und lieben gelernt habe, her zu richten, wollte ich verwirklichen, und das bedeutet, dass der Traktor kein Verdeck haben darf.
Beide Traktoren vor der Werkstatt. Einer der beiden Traktoren hat keine brauchbare Batterie, so dass dieser fremd gestartet werden musste. Einen John-Deere-Lanz 300 kann man nicht anrollen oder anschleppen lassen, wenn der Motor nicht warm ist. Dieser Kurzhub-Dieselmotor mit Wirbel-Vorkammer-Verbrennung muss lange vorgeglüht werden, damit er anspringt. Dies geht nur durch Fremdstarten. Der Motor ist das einzige Teil gewesen, das aus dem John-Deere-Hauptwerk in den USA kam und nach Vorgabe durch die Amerikaner in den neu entwickelten Traktor eingebaut werden musste. Der Grund liegt darin, dass dieser Motor dort in großen Mengen produziert wurde und den US-Traktor Typ 1010 bereits zum Erfolg und der Erringung der Marktführerschaft in den USA im Jahre 1963 führte.
04.09.2013 Beginn der Restaurierungs-Arbeiten #
In der Werkstatt ist ausreichend Platz für zwei Traktoren. Vor Einbruch des Winters soll die Decke noch isoliert werden, damit auch bei den zu erwarteten niedrigen Temperaturen an der Restaurierung weiter gearbeitet werden kann.
Nach dem Bau der Werkstatt waren das Lackieren der Hinterradfelgen des ersten Traktors und das Aufziehen neuer Reifen die Tätigkeiten, mit der am 11.06.2013 die eigentliche Restauration des Traktors begann.
20.05.2017 Restaurierung JDL 300 (Unser LANZ) #

Hier sehen wir den Johnny auf der Fahrt von WETZLAR nach GRÄVENWIESBACH
Unter Kauf der Traktoren habe ich bereits geschrieben, dass ich den jetzt restaurierten John-Deere-LANZ 300 im Jahre 2009 in WETZLAR gekauft und per Achse die 30 Kilometer nach Hause gefahren habe. Bis zum Jahre 2014 war dieser Traktor als Arbeits-Schlepper bei mir im Einsatz, wobei er nur einen Autoanhänger ziehen musste. Mit Steinen aus dem Steinbruch für die Gestaltung meines Grundstückes war er unerlässlich. Allerdings habe ich ihn zeitweise doch recht stark beansprucht, so dass er an der unteren Zylinderkopfdichtung leckt, was im Prinzip nicht zu reparieren ist.

So sah er vor der Grundierung aus
Nachdem ich den Traktor 2014 still gelegt habe, weil er an der Radaufhängung ein Problem hatte. Das rechte Hinterrad hatte einen Schlag. Die Ursache war, dass die Schrauben, mit denen die Steckachse am Antriebsritzel befestigt ist, lose war. Das dadurch beschädigte Radlager und der Simmerring waren kaputt. Die Reparatur habe ich in meiner JOHN-DEERE-Werkstatt Etzel in Laubach durchführen lassen. Dort konnte ich auch den Traktor heiss abkärchern. Zu Hause brauchte ich nur noch einige Dellen in der Motorhaube raus zu drücken und den Johnny abschleifen, wo es erforderlich war. Ansonsten musste ich ihn nur noch lackieren, was ich in knapp 2 Wochen auch hin bekam.

So sah er nach der Grundierung aus
Hier habe ich den Schlepper mit grauer Grundierung gestrichen. Wie sich später herausstellte, passte diese Grundierung nicht zu der Original-Farbe von 1960, so dass der Lack nicht glatt wurde.

Fertig lackierte Hinterräder 9-32
“Unser LANZ” soll so originalgetreu restauriert werden, wie es nur geht. Zum Lackieren hatte ich 11-28er Hinterräder drauf, damit ich die 9-32er lackieren konnte, die dann wieder drauf gehören.

Fertig lackierte Vorderräder
Alles, was ab zu bauen ging, habe ich separat abgeschliffen und lackiert.

Vor dem Überlackieren musste ich genau die ursprüngliche Position der Aufkleber ermitteln
Gottseidank konnte man an der alten Lackierung noch die Aufkleber mit der 300 sehen. Diese habe ich abkopiert und so konnte ich selbst die zweifarbigen Original-Ziffern reproduzieren. Zu kaufen gibt es diese Ziffern auch im Internet, da sind die Farben aber braun-gelb, also nicht so originalgetreu wie sie ursprünglich waren. Das hat rechtliche Gründe. John-Deere will diese Aufkleber für unverhältnismäßig viel Geld selbst verkaufen. Das ist ja deren Recht. Solche aufgeklebten Typennummen gibt es nur bei der Null-er und 10-er Serie.

Sieht wirklich toll aus
Zum Aufkleben muss man ein ruhiges Händchen haben, was bei mir nicht immer der Fall ist. Aber hier ist es mir richtig gut gelungen.

Kurz vor der Fertigstellung
Nach und nach wurde der Traktor wieder komplett. Den Ehrgeiz, so viel Prozent des Auslieferungszustandes, wie es für meinen John-Deere-Freund Toralf bei der Restauration seines JDL 300 wichtig war, erreiche ich nie. 80 Prozent sind auch erfüllt.

Nur die Hinterräder müssen ausgetauscht werden
Juhuuuu F e r t i g

Der John-Deere-LANZ 300 “Unser LANZ”
Hier sieht man mir an, dass ich total stolz bin.